Montag, 3. Juni 2013

stolpernd, glühend, kneifend.

3 Comments

manchmal kommt irgendwie nichts. es juckt nicht nur in meinen fingern, es juckt in meiner seele, meinem herzen. ich möchte so gern etwas herbeizaubern. etwas, dass menschen zum lächeln bringt. oder zum weinen. dass an ihr herz rührt und das direkt aus meinem kommt.
ich hab ein herz. ich fühle es. ganz deutlich. so deutlich wie lang nicht mehr. es ist da und es regt sich, es will gar nicht aufhören, sich zu regen. ich wusste nich, dass es so aufmüpfig sein kann. das war es schon lang nich mehr. vielleicht war es mal sehnsüchtig. und wartend. und irgendwann war es einfach. es war einfach da. und es war einfach zufrieden damit, da zu sein. zu schlagen, ab und an mal ziemlich schnell, aber doch eher konstant. und wenn es sich richtig bewegt hat, dann doch eher polternd, nicht stolpernd. ich mag es, wenn es stolpert. es ist, als falle es kurz hin und rapple sich wieder auf, weil es etwas wunderschönes gibt, auf das es zuläuft.
vielleicht tut es sich sogar weh, wenn es fällt. aber es ist so aufgeregt, so vorfreudig und so voller energie, ganz knisternd, dass es den schmerz einfach ignorieren kann. und es stolpert weiter. ich hatte vergessen, wie schön das ist. wie wichtig das ist. wie sehr mich das rührt und wie sehr ich das brauche.
und gleichzeitig versuch ich mir einzureden, dass es gar nicht so wichtig ist.
weil das herzchen nämlich auch ein bisschen angst hat. angst davor, nich mehr zu stolpern. sondern einfach nur da zu sein. nicht nur, weil es dann ignoriert und hingenommen wird. aber auch. vielmehr aber, weil es genau weiss, wie wichtig dieser schnelle schritt ist.
ich merk, ich schreibe mist. aber ich merk auch, es regt sich was. und es ist ganz komisch, weil es kein richtiges lachen ist. und auch kein richtiges weinen. es kommt keine träne. es kommt kein fröhliches lächeln. ich glaub, mein herz stolpert grad wieder. und ich hoffe, es stolpert auf etwas richtig bedeutsames zu. 
wenns nen neuen blauen fleck bekommt, den es nicht ignorieren kann, dann wäre das wahnsinnig scheisse. blöd, das so zu sagen. aber es wäre so. ich glaub, dann ertrag ich das nich. ich drück ja schon so oft genug auf den bisherigen blauen flecken rum. oder kneife es. manchmal, um zu wissen, ob es noch wehtut. und manchmal, um zu wissen, ob es überhaupt noch da ist. 
momentan muss ich das nicht. es ist da und es fühlt sich an wie tausend bunte glühwürmchen, die sich gegenseitig mit ihrem leuchten übertrumpfen wollen. macht weiter ihr lieben. ich will nicht kneifen müssen und ich ertrage keine blauen flecken mehr. ich will auch nich mehr bluten. bitte mach, dass ich das nich mehr muss. fliegt, ihr würmchen und bitte hört nicht auf. 
ist es angst? was ist nur los? ich wünschte, ich könnte es einfach geniessen. aber irgendwas ist in mir, irgendwas, was mit diesen beschissenen blauen flecken zu tun hat. irgendwas tut weh. fängt an, mich zu ärgern, zu pieksen, zu sticheln. hör auf. bitte hör auf. lass mich einfach ein stolperndes glühwürmchen sein, auch wenn das total dämlich aussieht.
vielleicht ist es genau das, was ich bin.

"Sometimes there’s so much beauty in the world,

 I feel like I can’t take it, and my heart is just going to cave in. "

3 Kommentare:

InsHerz 3. Juni 2013 um 22:35

Du kannst deine Gefühle so toll be- und umschreiben! Ich kann es mir richtig vorstellen, wie du dich fühlst (auch wenn es sicher nicht genau das Gleiche ist). Aber ich freue mich vor allem! Weil es jetzt anders und besser ist.

Dies und Das vom Neckarstrand 5. Juni 2013 um 18:26

Ich weiss, wie du dich fühlst. Auch wenn du deine wahren Gefühle oftmals umschreibst. Ein tolles Posting. Gut - dass du jetzt einfach klarer siehst.
Einen sonnigen Tag wünscht dir
Irmi

http://coffeeaustria.wordpress.com/ 8. Juni 2013 um 15:41

Auch wenn es brennt, juckt und schmerzt...
Du spürst das du lebst, du bist Leben!!
Ein wunderschöner, sehr nachdenklich machender Artikel.

LG, Michaela

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